Flussperlmuschel (Margaritifera margaritifera)
Länge: 8-14 cm
Alter: 55-60 (max. 120) Jahre
Lebensraum: sommerkalte, kalkarme und nährstoffarme Fließgewässer, wie z.B. die Our
Nahrung: im Wasser schwebende Nahrungsteilchen, vor allem Mikroalgen und abgestorbenes, organisches Material
Fortpflanzung: Mit dem Alter von 20 Jahren sind die Muscheln geschlechtsreif. Zur Fortpflanzung gibt das Männchen die Spermatoziden ins Wasser ab, woraus sie das Weibchen herausfiltert. Im Innern des Weibchens findet dann die Befruchtung statt. Nach Reifung der Eier scheidet das Weibchen winzige Larven ins Wasser aus. Diese müssen binnen weniger Stunden sich in den Kiemen einer Bachforelle (Salmo trutta fario) festsetzen, ansonsten sterben sie ab. Dort leben sie als Schmarotzer und entwickeln sich zu einer kleinen Muschel. Nachdem diese sich von den Kiemen der Bachforelle gelöst hat, sinkt sie auf den Bachgrund und vergräbt sich dort für 4 bis 5 Jahre.
Besonderheiten: - Die Muschel kann in sehr seltenen Fällen (jedes 600.-1000. Tier) eine Perle bilden.
- Sie kann pro Tag etwa 50 Liter Wasser filtern.
Gefährdung: - durch wasserbauliche Maßnahmen, wie z.B. Flussbegradigungen oder Säubern und Ausbaggern der Flussläufe
- hohe Sedimentfracht (die die Muscheln zudeckt) infolge von Uferunterspülungen oder Erosion
- fehlendes Ufergehölz (führt zu einer Erhöhung der Wassertemperatur)
- Verschlechterung der Gewässergüte (Abwassereinleitungen, unsachgemäße Lagerung von Mist, Gülle, Jauche oder Silage)
- Gewässerversauerung
- Gewässeranreicherung mit Pflanzennährstoffen (Gewässereutrophierung)
Schutzmaßnahmen: Entfernung von Fichtenaufforstungen, Anlage von Gewässerrandstreifen, Entfernen von Wasserhindernissen usw.
Links:
|