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Geschützte Arten
Photo: Lukasz Lukasik

Photo: Marek Szczepanek

 

Eisvogel (Alcedo atthis)

Länge: 16-18 cm

Gewicht: 35-40 g

Alter: bis 5 Jahre

Lebensraum: mäßig schnell fließende oder stehende, klare Gewässern mit Kleinfischbestand und Sitzwarten

Nahrung: Wasserinsekten, kleine Fische, Larven, Kaulquappen

Fortpflanzung: Die Balz findet zwischen Februar und März statt. Dazu fliegt der Eisvogel laut rufend über die Gewässer. Ist ein möglicher Partner gefunden, finden Verfolgungsflüge statt. Anschließend trägt das Männchen kleine Fische herbei, die es mit einer kleinen Verbeugung dem Weibchen überreicht. Sie nimmt die Beute rufend und mit zitternden Flügeln entgegen. Dieser Vorgang dient sowohl der Paarbindung als auch der Beurteilung des Partners. Nach der Balz beginnt das Eisvogelpaar eine Bruthöhle zu bauen. Dazu wird eine lotrechte Steilwand aus Lehm oder festem Sand gesucht. In den oberen Abschnitt dieser Steilwand wird dann eine Höhle gegraben. Ist die Höhle fertig, beginnt die Eiablage. Die Gelege umfassen 6 bis 8 Eier, die abwechselnd von Männchen oder Weibchen bebrütet werden. Die Brutzeit dauert 19 bis 21 Tage. Direkt nach dem Schlüpfen sind die Jungen noch nackt und blind. Etwa am zehnten Tag öffnen sich die Augen und nach 2 bis 3 Wochen hat sich das Gefieder gebildet. Nach 23 bis 28 Tagen werden die ersten Flugversuche gestartet. Spätestens zwei Tage später haben die Jungvögel fliegen und jagen gelernt und werden von ihren Eltern aus dem Revier vertrieben. Im Juni/Juli folgt nach einer verkürzten Balz ein zweites Gelege und im Juli/August meist noch ein drittes. Sehr selten kommen auch Viertbruten vor. Die hohe Reproduktionsrate soll die hohe Sterblichkeit ausgleichen. So sterben ca. 80% der Jungvögel zwischen dem Verlassen des Nestes und der folgenden Saison. Zudem sterben etwa 70% der Altvögel im Verlauf eines Jahres.

Gefährdung:

  • Vernichtung des Lebensraumes (Ausbau und Regulierung von Fließgewässern, Zuschütten von Tümpeln, Trockenlegung von Feuchtgebieten)
  • Verschmutztes und saures Wasser entzieht dem Eisvogel die Nahrungsgrundlage
  • Strenge Winter (vollständiges Zufrieren der Gewässer)

Schutzmaßnahmen:

  • Erhaltung von verbliebenen naturnahen Fließgewässern
  • Verbesserungen im Zuge von Gewässer-Renaturierungen, z.B. durch künstliche Steilufer, Sitzwarten
  • Verbesserung der Gewässerqualität und damit eine artenreiche Fischfauna
  • Reduzierung des Einsatzes von Düngemitteln und Umweltchemikalien in Gewässernähe.

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