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Invasive Arten

Riesenknöterich

Fallopia





 

Der Gewöhnliche Japan-Knöterich (Fallopia japonica) kam, wie so viele Neophyten, als Zierpflanze nach Europa. Dort breitete er sich von den Ziergärten immer weiter aus; teilweise wurde er auch zur Hangbefestigung angepflanzt.

In seiner Heimat Ostasien (China, Japan, Korea) wächst der Japan-Knöterich auf trocken-mageren Kiesböden.

Diese ausdauernde Pflanze wird bis zu drei Meter hoch und hat hohle Stängel. Die Blüten sind weiß. Der Japan-Knöterich bildet dichte und hochwüchsige (bis zu 3 Meter) Bestände, die kaum von anderen krautigen Pflanzen überwachsen werden. Sein Erfolg liegt vor allem in den unterirdischen, meist horizontal verlaufenden, verzweigten Rhizomen begründet, die bis zu 10 cm dick werden können. Rhizome sind unterirdisch oder knapp über dem Boden wachsende Sproßachsen (wie zum Beispiel beim Ingwer). Aus diesen Sproßachsen bilden sich wiederum Sproße und neue Rhizome, wodurch sich der Bestand weiter verbreitet. Beim Japan-Knöterich ist diese Verbreitung so gut, dass selbst kleinste Rhizomstückchen (nur 7 Gramm) wieder austreiben können. Das macht die Bekämpfung dieser Art entsprechend schwierig.

Der Sachalin-Knöterich (Fallopia sachalinensis) wird bis zu vier Meter hoch. Er stammt aus dem südlichen Teil der Halbinsel Sachalin, den südlichen Kurilen sowie den japanischen Inseln Hokkaido und Honshu. In seiner Heimat ist er unter den ersten Arten, die neue Sukzessionen einleiten, wird aber trotz seiner Dichte im Laufe von einigen Jahrzehnten durch Bäume abgelöst. Auch der Sachalin-Knöterich bildet unterirdisch verlaufende Rhizome, mit denen er sich ausbreitet. Durch sein kräftiges Wachstum und den Aufbau dichter Dominanzbestände gehört auch der Sachalin-Knöterich zu den auffälligsten Neophyten.

Wenn auch, wie bei anderen Neophyten, seine Auswirkungen nicht detailliert beschrieben sind, ist die hohe Konkurrenzkraft der Knöterich-Sippen für den Naturschutz problematisch. Dominanzbestände an Flussufern verursachen außerdem wasserbauliche Probleme. Auch die Veränderung des Landschaftsbildes durch diese hochwüchsigen Arten ist auffällig.

Dichte Knöterich-Bestände sind sehr geschlossen und lassen das Wachstum anderer Pflanzen nur sehr begrenzt zu. Häufig können nur Frühjahrsblüher dauerhaft mit ihm koexistieren, andere Pflanzen werden auf kleinwüchsige Reste vor allem am Rande der Bestände reduziert.

Meistens sind an den Flussufern häufige Arten nitrophiler Staudenfluren wie Pestwurz, Brennnessel und Zaunwinde von der Verdrängung betroffen.

Der Einfluss auf die Tierwelt hängt damit in erster Linie davon ab, welche Wirtspflanzen verdrängt werden und ob die Tiere auf andere Nahrungsquellen ausweichen können.

Beide Knöterich-Arten können nur schwer bekämpft werden. Es sollte daher gründlich abgewogen werden, ob eine Bekämpfung überhaupt möglich und sinnvoll ist.

Mehr Informationen über diese Art und weitere Bekämpfungsmaßnahmen können Sie auf den folgenden Internetseiten finden:

Informationen zu gebietsfremden, invasiven Arten vom Bundesamt für Naturschutz (Deutschland): Sachalin-Knöterich

Japan-Knöterich

Informationen zu Neophyten in Luxemburg: Japan-Knöterich

Sachalin-Knöterich