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Geschützte Arten

Photos: Bernd Haynold

Photo: Christian Fischer

 

Torfmoose (Sphagnum spp.)

Torfmoose zählen zu den Moosen, genauer gesagt zu den Laubmoosen. Weltweit gibt es 150 bis 200 verschiedene Arten, die zur Gattung Sphagnum, wie die Torfmoose von den Botanikern genannt werden, gehören.

Torfmoose sind hochspezialisierte Pflanzen, die auf dauerfeuchten, nährstoffarmen und mäßig sauren Standorten wachsen. Also Bedingungen, wie sie normalerweise in Mooren vorherrschen. Hochmoore verdanken sogar ihre Entstehung in erster Linie den Torfmoosen. Diese besitzen entscheidende Standortvorteile.

Zum ersten sind sie in der Lage kleinste Nährstoffkonzentrationen aus dem Wasser, das sie umgibt, aufzunehmen und das obwohl sie keine Wurzeln ausgebildet haben. Dafür geben sie wiederum Wasserstoff-Ionen an ihre Umgebung ab, was zu einer zusätzlichen Versauerung beiträgt.

Zum anderen können Torfmoose fast unbegrenzt wachsen. Während sich die Pflanze nach oben hin entwickelt, stirbt die Basis wegen Sauerstoff- und Lichtmangel ab. Aus den abgestorbenen Pflanzenteilen, die sich in dem sauren, sauerstoffarmen Milieu nur sehr langsam und unvollständig zersetzen, entsteht Torf.

Wie man sieht, sorgt das Torfmoos auch ein wenig selbst dafür, dass die extremen Lebensbedingungen erhalten bleiben und nur wenige Konkurrenten eine Chance haben, auf diesen Standorten zu überleben.

Dem Torfmoos fehlen nicht nur die Wurzeln, sie besitzen auch kein Gefäßsystem wie bei anderen Pflanzen, das die Nährstoffe transportiert. Eine Torfmoospflanze besteht aus Stämmchen, Ästchen und Blättchen. Damit erinnern sie an den Aufbau höherer Pflanzen, wie z.B. Bäumen.

Man kann Torfmoos leicht an seinem charakteristischen Köpfchen erkennen, das sich aus den dicht gedrängten Ästchen verschiedenen Alters zusammensetzt. In der Mitte befinden sich die jüngsten Ästchen. Diese bilden sich, im Gegensatz zu anderen Pflanzen vor dem eigentlichen Stämmchen.

Torfmoose könne sich auf zwei verschiedene Arten vermehren.

Eine Form ist die sexuelle Vermehrung. Dazu durchläuft das Torfmoos zwei verschiedene Stadien. Zuerst lebt die Pflanze als Gametophyt. Ind dieser Phase findet die sexuelle Vermehrung statt. Ausserdem ist das Torfmoos auch in der Lage Photosynthese zu betreiben, also Energie zu gewinnen. Aus dem Gametophyten bildet sich nach der Befruchtung der Sporophyt, der allein der Verteilung der Sporen ("Samen“) dient. In diesem Stadium ist das Torfmoos nicht in der Lage eigenständig Energie zu gewinnen und lebt daher als Parasit auf den Gametophyten.

Die zweite Art der Vermehrung ist die ungeschlechtliche, also vegetative Vermehrung. Sie kann sich durch die Bildung eines neuen Stämmchens, das sich durch Abbauprozesse abtrennt, vollziehen. Auch abgebrochene Ästchen können eine neue Pflanze bilden.

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